05-07-2013 – 38 Parteien können an der Bundestagswahl 2013 teilnehmen

Der Bundeswahlausschuss hat in seiner Sitzung am 4. und 5. Juli 2013 in Berlin für alle Wahlorgane verbindlich festgestellt, dass 9 Parteien im Deutschen Bundestag oder einem Landtag ausreichend vertreten sind und an der Wahl zum 18. Deutschen Bundestag am 22. September 2013 teilnehmen können, ohne Unterstützungsunterschriften einreichen zu müssen. Außerdem hat der Bundeswahlausschuss 29 politische Vereinigungen als Parteien für die Bundestagswahl 2013 anerkannt. Diese Parteien können noch bis zum 15. Juli 2013 Wahlvorschläge einreichen, müssen hierzu allerdings Unterstützungsunterschriften beibringen.

Folgende 9 Parteien sind im Deutschen Bundestag oder in einem Landtag seit deren letzter Wahl auf Grund eigener Wahlvorschläge ununterbrochen mit mindestens fünf Abgeordneten vertreten (§ 18 Abs. 4 Nr. 1 Bundeswahlgesetz – BWG) und müssen deshalb bei der Einreichung ihrer Wahlvorschläge für die Bundestagswahl 2013 keine Unterstützungsunterschriften beibringen:

Im 17. Deutschen Bundestag vertretene Parteien:
1. Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU),
2. Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD),
3. Freie Demokratische Partei (FDP),
4. DIE LINKE (DIE LINKE),
5. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (GRÜNE),
6. Christlich-Soziale Union in Bayern e.V. (CSU).

Zusätzlich in mindestens einem Landtag vertretene Parteien:
7. FREIE WÄHLER (FREIE WÄHLER),
8. Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD),
9. Piratenpartei Deutschland (PIRATEN).

Folgende 29 Vereinigungen hat der Bundeswahlausschuss für die Wahl des 18. Deutschen Bundestages als Parteien anerkannt (Reihenfolge nach Eingang der Beteiligungsanzeigen; Kurzbezeichnung in Klammern):

1. Die Violetten (DIE VIOLETTEN)
2. Bayernpartei (BP)
3. CHRISTLICHE MITTE – Für ein Deutschland nach GOTTES Geboten (CM)
4. Ab jetzt…Demokratie durch Volksabstimmung (Volksabstimmung)
5. PARTEI MENSCH UMWELT TIERSCHUTZ (Tierschutzpartei)
6. Familien-Partei Deutschlands (FAMILIE)
7. RENTNER Partei Deutschland (RENTNER)
8. DIE REPUBLIKANER (REP)
9. Bündnis 21/RRP (Bündnis 21/RRP)
10. Bürgerbewegung pro Deutschland (pro Deutschland)
11. Kommunistische Partei Deutschlands (KPD)
12. DIE RECHTE (keine Kurzbezeichnung)
13. NEIN!-Idee (NEIN!)
14. Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative (Die PARTEI)
15. Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP)
16. Bund für Gesamtdeutschland (BGD)
17. Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo)
18. Partei Bibeltreuer Christen (PBC)
19. Alternative für Deutschland (AfD)
20. Bündnis für Innovation & Gerechtigkeit (BIG)
21. Partei Gesunder Menschenverstand Deutschland (GMD)
22. Deutsche Kommunistische Partei (DKP)
23. Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands (MLPD)
24. Partei für Soziale Gleichheit, Sektion der Vierten Internationale (PSG)
25. Bergpartei, die “ÜberPartei” (B)
26. Partei der Nichtwähler (keine Kurzbezeichnung)
27. Partei der Vernunft (PARTEI DER VERNUNFT)
28. Feministische Partei DIE FRAUEN (DIE FRAUEN)
29. NEUE MITTE (NM)

03-07-2013 – Politische Exoten zur Bundestagswahl – Die Wasserpartei

In diesem Jahr hatten 58 Parteien und politische Vereinigungen dem Bundeswahlleiter angezeigt, dass sie sich an der Bundestagswahl 2013 beteiligen wollen. Dabei waren teilweise viele Exoten und auch nicht ganz ernst gemeinte Vereinigungen, denen es um ein wenig öffentliche PR ging. Andere-Parteien.de wollte eine dieser Parteien interviewen, am Ende kam ein Monolog des Vorsitzenden der Wasserpartei, Ulrich Schulz,  heraus.

“Grüß Gott , ich befleißige mich. Die WPD ist eine politische Personen-Vereinigung entsprechend dem Grundgesetz + dem Parteiengesetz. Unser Name ist bewusst anders. Aber für was steht das Wasser? Keiner verschwendet über dieses Elixier weder Gedanken noch Zeit. Nur in “Katastrophen herrschen größtes Klagen, Ihr Hinweis zur PARTEI + der BP lässt ehrliches Interesse vermuten. Aus ernsthafter Beschäftigung unserer ganzen Darstellung geht sehr viel Ernsthaftigkeit hervor. Allein § 11 letzter Absatz der Bundessatzung ist für uns reinster Ernst. Im Ernsten sprechen wir gerne mit Humor. Wir wollen auch Neues einleiten. Unsere gehen aus Satzungen, den Programmen + den Wahlkampfprogrammen hervor. Im Internet präsentieren wir uns unter: www.wasserpartei.de . Und ich mich als “Versuchskarnickel” im Button wir über uns. Die WPD + ich sind sehr optimistisch, aber bei den Unterstützungsunterschriften sind wir ohne Wählerunterstützung, sodass wir vom BundeswahlLeiter keine Zulassung für 2013 bekommen werden. Aber wir machen weiter. Wir werben um Ihre Mitgliedschaft.
Mit der WPD sammelte ich als Rentner außergewöhnliche Erkenntnisse!
Gott befohlen + Wasser vor, Ulrich Schulz”

02-07-2013 – Facebook-Charts im Juli der „anderen Parteien“

Unsere Facebook-Charts der „anderen Parteien“ erfreuten sich bereits Ende 2011 und Anfang 2012 an sehr großem Interesse. Nach gut anderthalb Jahren kann man bei vielen Kleinparteien bereits große Fortschritte erkennen. Für sie spielt das soziale Netzwerk – besonders in Wahlkampfzeiten – eine große Rolle.

“Wie im Januar 2012 möchten wir euch die 10 beliebtesten Kleinparteien auf Facebook vorstellen. Die sogenannte „Alternative für Deutschland“ (AfD) mischt sich seit einiger Zeit in die deutsche Parteienlandschaft ein und liegt aktuellen Umfragen zufolge bei bundesweit 2 Prozent. Auch die „Republikaner“ und die „Neue Mitte“ hat es dieses Mal in unser Ranking geschafft.”

Auch dieses Mal präsentiert Andere-Parteien.de mit Hilfe der Social-Media-Analyse und Social Media-Benchmarking-Plattform Pluragraph.de das:

Facebook-Ranking der Sonstigen Parteien im Juli 2013 (Die Zahl hinter dem Parteinamen ist die Anzahl der Facebook-Fans)

  1. Piratenpartei Deutschland: 77.379
  2. Die PARTEI: 39.999
  3. Alternative für Deutschland: 38.059
  4. NPD: 34.151
  5. Republikaner: 11.081
  6. Bayernpartei: 10.255
  7. Die Freiheit: 5.963
  8. Partei der Vernunft: 5.888
  9. Bürgerbewegung Pro Deutschland: 3.589
  10. Neue Mitte: 2.373

Quelle: Pluragraph.de

In diesem Ranking können leider nur “Fanseiten” und Hauptprofile der Parteien berücksichtigt werden, da das automatische Auslesen von “Privaten Seiten” bei Facebook nicht gestattet ist und diese auch für die politische Kommunikation ungeeignet sind. Insbesondere für die Bedürfnisse von Organisationen, wie Parteien hat Facebook die Möglichkeit der “Fanseiten” geschaffen.

Das komplette Ranking aller aktuell erfassten 277 Profile der Sonstigen Parteien auf Pluragraph finden sie hier.

Gewinne und Verluste

Während die „Alternative für Deutschland“, die „Republikaner“ und die „Neue Mitte“ den Sprung in unsere Top10 geschafft haben, gibt es natürlich auch mindestens drei Verlierer, die es dieses Mal nicht ins Ranking geschafft haben. Die „Deutsche Konservative Partei“, die „Bürger in Wut“ und die „Deutsche Kommunistische Partei“ haben hingegen einige Plätze einbüßen müssen oder sind nicht einmal mehr mit einer eigenen Fanseite auf Facebook vertreten.

Die „Alternative für Deutschland“ hat einen bemerkenswerten Start hingelegt und belegt mit 38.059 Fans den dritten Platz. Auch die „Republikaner“ steigen mit 11.081 Fans auf Platz 5 der Facebook-Charts ein, die „Neue Mitte“ kommt mit 2.373 Unterstützern auf Platz 10.

Weitere große Gewinner sind die Piratenpartei mit einem Plus von 96,27%, die NPD mit einem Plus von ganzen 158,19%, die „Bürgerbewegung Pro Deutschland (+208,86%), die PARTEI (+53,66%), die „Partei der Vernunft“ (+164%) und die Bayernpartei (+76,2%).

Einzig und allein die Partei „Die Freiheit“ musste über anderthalb Jahre Verluste einstecken und kommt mit einem Minus von 2% der Fans auf nur noch 5.963 Unterstützer.

Die etablierten Parteien im Vergleich

Auch verglichen mit der SPD (38.691 Fans) der CDU (32.471 Fans), der FDP (20.958 Fans), der Linkspartei (22.460 Fans) und mit den Grünen (36.266 Fans) erzielen unsere ersten zwei Plätze, Piratenpartei und die PARTEI, überraschend hohe Unterstützerzahlen und sind Ihnen in Sachen „Soziale Netzwerke“ einiges voraus.

Da Followerzahlen nur die halbe (quantitative) Wahrheit sind, hier noch ein Blick auf die qualitative Kategorie “Interaktionsrate”. Also wie sehr findet Austausch und Dialog zwischen den Fans und der Partei auf den Fanseiten statt und wie verbreitet sind die Inhalte der Fanseite im gesamten Facebook? Hierfür haben wir den von Facebook angegebenen Wert “Sprechen darüber” durch die Fanzahl geteilt. Daraus ergibt sich die Interaktionsrate. Je höher desto besser!

NPD: 15.748 sprechen darüber – Interaktionsrate: 46,1

Alternative für Deutschland: 16.537 sprechen darüber – Interaktionsrate: 43,5

Neue Mitte: 876 sprechen darüber – Interaktionsrate: 36,9

Republikaner: 1.925 sprechen darüber – Interaktionsrate: 17,4

Piratenpartei: 12.327 sprechen darüber – Interaktionsrate: 15,9

Partei der Vernunft: 686 sprechen darüber – Interaktionsrate: 11,6

Die PARTEI: 3.085 sprechen darüber – Interaktionsrate: 7,7

Bürgerbewegung Pro Deutschland: 81 sprechen darüber – Interaktionsrate: 2,3

Die Freiheit: 93 sprechen darüber – Interaktionsrate: 1,5

Bayernpartei: 85 sprechen darüber – Interaktionsrate: 0,8

Erste internationale Studien zur Interaktionsrate besagen, dass ein Wert zwischen 20-30% eine erfolgreiche Fanseite auszeichnet. Der Wert der Interaktionsrate ist zudem bedeutent für die Verbreitung der Inhalte der eigenen Fanseite. Er fliest mit in den Facebook-Algorithmus ein, der definiert welche Inhalte überhaupt im “Stream” jedes einzelnen Fans angezeigt werden. Heisst, eine geringe Interaktionsrate führt dazu, dass nur sehr wenige “Fans”  die Postings der Partei auch auf ihrer eigenen Facebookseite sehen.

Insgesamt verfügt die NPD, die seit Ende 2011 mit „seriöser Radikalität“ punkten will, wie bereits bei unseren letzten Facebook-Charts, über die größte Mobilisierungs- und Verbreitungsrate im sozialen Netzwerk. Die in den Charts führenden Piraten finden sich in dieser Übersicht nur im Mittelfeld, während die „Neue Mitte“ mit einer Rate von 36,9 Prozent auf Platz 3 gesprungen ist. Dies zeigt, dass Parteien mit weniger guten Wahlergebnissen, treuere Fans haben und diese die Inhalte stärker teilen und diskutieren. Dies belegen auch Studien, die einen Grenzwert für die Interaktionsrate ermittelt haben. 2012 lag die durchschnittliche Interaktionsrate Facebook-weit bei ca. 0,6.

Fazit: Auch dieses Mal bestimmen drei Sonstige Parteien die Charts, die restlichen Parteien sind wieder nah bei einander. Im Vergleich zu den Parteien im Deutschen Bundestag liegen Piratenpartei, Die PARTEI und NPD fast gleichauf. Jetzt, im anstehenden Bundestagswahlkampf und im Superwahljahr 2014 wird sich zeigen, was diese Fans wert sind und wie die Parteien diese letztendlich mobilisieren können.

Autor: Marco Niedballa

25-06-2013 – Heute vor 60 Jahren: Einführung der bundesweiten 5%-Hürde

Heute vor 60 Jahren • Der Bundestag beschließt das 2. Wahlgesetz und führt die bundesweite 5%-Hürde ein (PDF, S. 13741 ff.)

22-06-2013 – 58 Parteien wollen bei der Bundestagswahl antreten

Bis zum Ablauf der Einreichungsfrist am Montag, dem 17. Juni 2013, 18.00 Uhr haben 58 Parteien und politische Vereinigungen dem Bundeswahlleiter angezeigt, dass sie sich an der Bundestagswahl 2013 beteiligen wollen.

Wie der Bundeswahlleiter weiter mitteilt, ist dies für die meisten Parteien und politischen Vereinigungen Voraussetzung für die Teilnahme an der Bundestagswahl. Nur Parteien, die im Deutschen Bundestag oder in einem Landtag seit deren letzter Wahl aufgrund eigener Wahlvorschläge ununterbrochen mit mindestens fünf Abgeordneten vertreten sind, können ihre Wahlvorschläge direkt beim zuständigen Landes- beziehungsweise Kreiswahlleiter einreichen. Alle übrigen Parteien und politischen Vereinigungen müssen zuvor dem Bundeswahlleiter ihre Beteiligung schriftlich anzeigen.

Im Einzelnen haben folgende Parteien und politischen Vereinigungen ihre Beteiligungsanzeige beim Bundeswahlleiter eingereicht (Reihenfolge nach Eingang):

1. FWD     Freie Wähler Deutschland
2. MDU     Muslimisch Demokratische Union
3. (keine Kurzbezeichnung)     Bündnis 2013 – Die Reformer
4. Die PlanetBlauen     WasserPartei Deutschland-WPD
5. DR     Deutsches Reich
6. DIE VIOLETTEN     Die Violetten
7. BP     Bayernpartei
8. Deutsche Konservative     DEUTSCHE KONSERVATIVE PARTEI
9. CM     CHRISTLICHE MITTE – Für ein Deutschland nach GOTTES Geboten
10. Volksabstimmung     Ab jetzt…Demokratie durch Volksabstimmung
11. Tierschutzpartei     PARTEI MENSCH UMWELT TIERSCHUTZ
12. (keine Kurzbezeichnung)     Eurowählergemeinschaft
13. FAMILIE     Familien-Partei Deutschlands
14. FREIE WÄHLER     FREIE WÄHLER
15. RENTNER     RENTNER Partei Deutschland
16. REP     DIE REPUBLIKANER
17. Bündnis 21/RRP     Bündnis 21/RRP
18. pro Deutschland     Bürgerbewegung pro Deutschland
19. KPD     Kommunistische Partei Deutschlands
20. (keine Kurzbezeichnung)     Erste Partei des Volkes
21. FRÜHLING     Frühling-in-Deutschland e. V.
22. PdB     Partei der Bedrängten
23. (keine Kurzbezeichnung)     DIE RECHTE
24. NEIN!     NEIN!-Idee
25. DGP     Die GERADE Partei
26. Die PARTEI     Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative
27. ÖDP     Ökologisch-Demokratische Partei
28. DUW     Demokratische Unabhängige Wählervereinigung
29. BGD     Bund für Gesamtdeutschland
30. BüSo     Bürgerrechtsbewegung Solidarität
31. DND     Die Neue Demokratie
32. Aufbruch C     Aufbruch C
33. DNV     Deutsche Nationalversammlung
34. SU     SustainableUnion
35. PBC     Partei Bibeltreuer Christen
36. AfD     Alternative für Deutschland
37. U.d.M.     Union der Menschlichkeit
38. BIG     Bündnis für Innovation & Gerechtigkeit
39. GMD     Partei Gesunder Menschenverstand Deutschland
40. IDPD     Immigranten-Deutsche-Partei Deutschlands
41. DKP     Deutsche Kommunistische Partei
42. MLPD     Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands
43. PSG     Partei für Soziale Gleichheit, Sektion der Vierten Internationale
44. PIRATEN     Piratenpartei Deutschland
45. (keine Kurzbezeichnung)     Jahw Partei
46. B     Bergpartei, die “ÜberPartei”
47. (keine Kurzbezeichnung)     DIE ALTERNATIVEN
48. (keine Kurzbezeichnung)     Partei der Nichtwähler
49. PARTEI DER VERNUNFT     Partei der Vernunft
50. IDU     Islamische Demokratische Union
51. DA     DIE AKTIVEN
52. APPD     Anarchistische Pogo-Partei Deutschlands
53. DIE FRAUEN     Feministische Partei DIE FRAUEN
54. GRAUE PANTHER     GRAUE PANTHER Deutschland
55. (keine Kurzbezeichnung)     DIE.NÄCHSTEN
56. Alternative Partei     Alternative Partei
57. NM     NEUE MITTE
58. DGP     Deutsche Gerechtigkeits Partei

Über die Anerkennung dieser Vereinigungen als Parteien entscheidet der Bundeswahlausschuss am 79. Tag vor der Bundestagswahl (§ 18 Absatz 4 Bundeswahlgesetz). Die öffentliche Sitzung des Bundeswahlausschusses findet am Donnerstag, den 4. Juli 2013, 11.00 Uhr und am Freitag, den 5. Juli 2013, 9.00 Uhr, im Deutschen Bundestag in Berlin, Marie-Elisabeth-Lüders-Haus (Eingang Adele-Schreiber-Krieger-Straße 1), Raum 3.101 (Anhörungssaal) statt.

20-06-2013 – Dr. M. Weigl: “Kleinparteien können Europaparlament für sich nutzen”

Erst fiel die Fünf-Prozent Hürde, nun wurde eine Drei-Prozent-Hürde verabschiedet. Dennoch bietet die Neuregelung einiges an Chancen für die Kleinparteien. Andere-Parteien.de hat bei Dr. Michael Weigl kurz nachgefragt. Dr. Weigl ist Assistent am Lehrstuhl „Politische Systeme und Europäische Integration“ (Prof. Dr. Klaus H. Goetz) der Ludwig-Maximilians-Universität München und Leiter der Forschungsgruppe Deutschland des Centrums für angewandte Politikforschung (C∙A∙P).

Andere-Parteien.de: Vor kurzem fiel die Fünf-Prozent-Hürde im Europaparlament für die deutschen Parteien durch das Bundesverfassungsgericht, nun wurde eine Drei-Prozent-Hürde verabschiedet. Würde ein vollkommener Wegfall den Kleinparteien so viel helfen?

Dr. Michael Weigl: Grundsätzlich stellt sich die Frage, wie viel Einfluss eine nationale Partei überhaupt mit nur wenige Sitzen in einem Parlament ausüben kann, in dem rund 750 Abgeordnete aus 28 Staaten sitzen. Die CSU beispielsweise ist derzeit als stärkste Gruppe aus Bayern mit acht Abgeordneten im Europäischen Parlament vertreten. Realen Einfluss kann man bei einer solch kleinen Zahl an Mandatsträgern nur erlangen, wenn man auch wichtige Posten im Parlament oder den Fraktionen besetzt. Je kleiner eine Partei, umso schwieriger wird es, solchen Einfluss ausüben zu können. Genau deshalb aber geht es im Kern gar nicht um diese Frage nach dem realen Einfluss einzelner Abgeordneter. Viel wichtiger ist der symbolische Effekt, der aus einem Einzug in das Europaparlament resultiert. „Wir sind Teil von Europa“ – das stärkt das Selbstbewusstsein einer Partei und lässt sich für ihre Vermarktung nach Außen nutzen. Die Parteien müssen diesen Status, europäische Parlamentspartei zu sein, dann aber auch umsetzen und vor allem in den Bereich der Kommunikation investieren, nur dann können sie davon auch profitieren.

14-06-2013 – 3-Prozent-Hürde für Europawahlen im Eiltempo durchgewunken

Der Deutsche Bundestag hat in der Nacht zum Freitag ein Gesetz zur Änderung des Europawahlgesetzes (Drucksache 17/13705) beschlossen. Das gemeinsam von Union, SPD, FDP und Grünen beschlossene Gesetz sieht vor, dass zur Europawahl 2014 eine Drei-Prozent-Hürde eingeführt wird. Nur die Fraktion der Linkspartei stimmte gegen das Gesetz.

Widerstand kommt dabei von allen Seiten: Der Verein “Mehr Demokratie” kritisiert dieses Vorgehen der genannten Parteien scharf. “Allerdings sind im Parlament bereits 162 Parteien aus ganz Europa vertreten – einige wenige zusätzliche Parteien aus Deutschland würden also nicht stark ins Gewicht fallen”, so Michael Efler, Bundesvorstandssprecher von Mehr Demokratie. Mehr Demokratie wird nun Verfassungsbeschwerde gegen die Sperrklausel beim Bundesverfassungsgericht einlegen. Auch Piratenpartei, Freie Wähler und ÖDP haben bereits einen solchen Schritt angekündigt.

09-06-2013 – Fernsehtipp: Kleinparteien bei SPIEGEL TV

SPIEGEL TV hat kürzlich in einem Beitrag über die Kleinparteien in Schleswig-Holstein berichtet. Dort gibt es nämlich keine Sperrklausel mehr in den Bürgervertretungen. Das Magazin betitel dabei den Beitrag wie folgt: “Die Folge: ein ziemlich wilder Haufen ziemlich kleiner Parteien, die jetzt ziemlich viel Wind um nichts machen.

03-06-2013 – Parteiencheck: Bürger in Wut

In Bremen gibt es eine Kleinpartei, die sich zumindest in dort in der Parteienlandschaft eingenistet hat: „Die Bürger in Wut“. Anders als andere Rechtsparteien versuchte sich diese Partei aber nicht an einer deutschlandweiten Ausweitung, sondern konzentriert sich auf ihr „Stammland“ Bremen. Hat diese Partei eine Zukunft? Eine Analyse.

Bremen war schon immer ein Nährboden für Protestparteien: DVU oder Arbeit für Bremen und  Bremerhaven um nur einige der Parteien zu nennen, die es in den letzten Jahrzehnten in die Bremerische Bürgschaft geschafft haben. Vor allem durch den Sonderfall in Bremerhaven, wo es für eine Partei schon reicht nur dort über fünf Prozent zu kommen, konnten die Kleinparteien des Öfteren schon profitieren. Hier gelang wohl auch der größte Erfolg der „Bürger in Wut“ 2007, die 2004 von Jan Timke gegründet wurden. Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis hatte die BIW noch 4,99 % der Wählerstimmen und war mit einer Stimme am Einzug in die Bürgerschaft gescheitert. Durch mangelhaftes Auszählen erzwang die Partei eine Nachwahl in einem Stadtteil Bremerhavens, bei der die Partei dann knapp 27,6 % Prozent der Stimmen holte und somit noch in die Bürgschaft einzog. Bei der Bürgerschaftswahl in Bremen 2011 erreichten die BIW landesweit 3,7 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen (2007: 0,8 %). Im Wahlbereich Bremerhaven gewannen die BIW 7,1 Prozent (2007: 5,3 %) der Wähler.

Warum sich die Partei bisher nur auf Bremen konzentriert, bleibt schwierig einzuschätzen. Wohl hat die Partei andere, misslungene Ausweitungen im Kopf. Allen voran die Schill-Partei, die sich am Ende sowohl in Hamburg als auch in anderen Bundesländern vergaloppierte. Auch scheinen die Mittel der Partei eher begrenzt und Bremen als kleinstes Bundesland gibt auch nicht unbedingt die Medienbeachtung wie es zum Beispiel in Hamburg oder Berlin der Fall wäre, um den notwendigen Rückenwind für eine erfolgreiche Ausweitung zu bekommen.

Über die Zukunftsaussichten der Partei lässt sich dabei nur sehr wenig sagen. In Bremen scheint die Timke-Partei mittlerweile akzeptiert und könnte vor allem über Bremerhaven bei den nächsten Wahlen wieder sein Mandat sichern. Bundesweit könnte die Partei wohl nur eine Zusammenarbeit mit einer anderen Partei helfen, jedoch ist außer die „Alternative für Deutschland“ momentan keine Partei mit ähnlichem, inhaltlichen Profil und möglichen Erfolgschancen auf dem politischen Markt. Die AfD grenzt sich zudem (noch) von Themen der inneren Sicherheit und Immigration ab. So erscheint die Partei wohl auch in den nächsten Jahren nur eine lokale (Protest-)Partei zu bleiben und muss, wenn sie denn überlebensfähig sein möchte, auch neben Timke weiteres Personenprofil gewinnen. Ansonsten ist der mögliche Wahlerfolg zu sehr auf eine Person fokussiert und könnte beim ersten Vorfall auseinanderbrechen.

Zu einem Interview und direkten Nachfragen kam es leider bis heute nicht. Trotz mehrmaliger Anfragen konnte oder wollte Jan Timke unsere Interviewfragen nicht beantworten. Offiziell schob er „zeitliche Gründe“ vor. Jedoch beschweren sich gerade auch Kleinparteien häufig, dass sie in den Medien nicht beachtet werden. „Andere-Parteien.de“ hatte es zumindest versucht.

01-06-2013 – In eigener Sache: Bayerischer Wahlbeobachter

In einer Sache: Während Andere-Parteien.de sich im Wahljahr auch weiterhin auf die Kleinparteien in ganz Deutschland konzentriert, ist nun der „Bayerische-Wahlbeobachter“ gestartet. Dieser konzentriert sich auf die bevorstehenden Landtagswahlen in Bayern aus besonders aus Sicht des Internets sowie Social-Media.

Die Informationen gibt es direkt auf www.bayerischer-wahlbeobachter.de oder bei Facebook.