10-04-2011 – Wahlanalyse Landtagswahl Rheinland-Pfalz – 4 Weisheiten für die Sonstigen:
Die Landtagswahl 2011 in Rheinland-Pfalz wurde von Kurt Becks schwachem Abschneiden und dem guten Ergebnis der GRÜNEN dominiert. Doch auch hier gibt es, wie in Baden-Württemberg, für alle Freunde der Kleinparteien, interessante Schlussfolgerungen:
Freie Wähler kein Schwung aus Bayern:
2,3 Prozent ist zwar ein gutes, aber sicherlich auch enttäuschendes Ergebnis. In Bayern haben es die Freien Wähler vorgemacht, wie der Einzug in das Landesparlament funktioniert. In Rheinland-Pfalz war dies nicht möglich. Gründe? Vor allem gelang es der Partei nicht, die funktionierende kommunale Arbeit auf Landesebene interessant zu verkaufen. Unterstützung aus Bayern gab es kaum.
Republikaner – ab in die Bedeutungslosigkeit:
Auch hier gilt, was „Andere-Parteien.de“ bereits in Baden-Württemberg thematisiert hatte, dass die Partei ab in die Bedeutungslosigkeit rutscht. Mit 0,8 Prozent ist die Partei kein Thema mehr. Rheinland-Pfalz galt neben BW und Bayern immer als Stammland.
ddp – 0,1 Prozent – reicht das?
Die ddp zeigte sich in diversen Interviews äußerst optimistisch. Reiner Zweckoptimismus? Mit 0,1 Prozent dürften die „Linksliberalen“ sicherlich nicht zufrieden sein. Was momentan fehlt ist vor allem Öffentlichkeitswirkung. Es bleibt abzuwarten, wie diese in Zukunft erreicht werden kann. Zumindest in Fachmagazinen spricht man schon über die ddp.
FDP nun Splitterpartei?
Der Einzug in Rheinland-Pfalz wurde für die einstige „Projekt 18“ Partei verpasst. Darf man die FDP nun auch Splitter-, Klein-, andere, bzw. sonstige Partei nennen? In Berlin wird sie ja immerhin schon dazu gezählt bei den letzten Wahlumfragen, wo sie bei 3 Prozent liegt.
Carsten Höger schrieb am 12 Apr 2011 um 10:25 pm ¶
Öffentlichkeitswirkung ist tatsächlich das Problem der ddp. Leider bedient sie auf Grund des Namens kein Klientel (z.B. Familie, Rentner) und hat keinen Prominenten aktiven Unterstützer. Wobei wir wieder beim “Totschweigen” der kleinen Parteien durch die Massenmedien wären …
Welche Fachmagazine thematisieren die ddp und deren Programm ?
Auf Grund des einzigartigen Programm hätte diese Partei mehr “Öffentlichkeit verdient”.
admin schrieb am 13 Apr 2011 um 3:11 am ¶
U.a. “Politik und Kommunikation”.
Siehe hier: 30 Kleine Partei mit großem Namen Die DDP beruft sich auf eine große Tradition – und hat hohe Ziele
http://www.politik-kommunikation.de/magazin/wie-die-botschaft-ankommt/78
Ihrer These widerspricht Prof. Dr. Langguth in unserem gerade veröffentlichten Interview.
SteffPOL schrieb am 13 Apr 2011 um 3:31 am ¶
@Carsten
bei allem Respekt für ihre Sympathie für die ddp. Aber die Ankündigungen, die die ddp vor kurzem noch groß posaunt hatte, hätten durchaus taten folgen können. 1 Prozent ist kein Hexenwerk, besonders in einem kleinen Bundesland. Ich mag die ddp zwar aber auch sie muss sich hinterfragen, wie sie die Mehrheit erreichen will.
Carsten Höger schrieb am 16 Apr 2011 um 10:58 pm ¶
@StefffPOL
In einem Punkt möchte ich zustimmen: Unrealistische und vielleicht auch etwas überhebliche “Ankündigungen” zeugen nicht von Professionalität und Seriösität.
In einem Punkt muss ich allerdings wiedersprechen:
Ich finde es schon, dass 1% der Wählerstimmen zu erreichen ein Hexenwerk ist – ohne finanzielle Mittel und ohne Interesse von Seiten der Medien.
Anmerkung: Ich bin seit einiger Zeit Mitglied bei der ddp, d.h. einer sogenannten Kleinpartei. Dies hätte ich mir ehrlich gesagt vor 3 Jahren selbst nicht vorstellen können.