11-05-2010 – NRW-Wahl: Sonstige erreichen Plus von 3,9 Prozent!

NRW WahlWie immer konzentrierte sich die Berichterstattung der NRW Wahl auf die Sieger und Verlierer der Wahl. Nach dem vorläufigen Ergebnis verlor die CDU mehr als 10 Prozentpunkte Wählerstimmenanteile, behauptete sich mit 34,6 % noch vor vor der SPD, die auf 34,5 % kam. Die GRÜNEN verdoppelten ihren Anteil nahezu und kamen auf 12,1 % der Stimmen. Die FDP lag bei 6,7 % der Stimmen. Erstmals unter den “etablierten Parteien” ist die “Linke” mit 5,6 % in NRW und damit klarer Gewinner der ehemals “Sonstigen” Partei. Was jedoch kaum jemand auffiel waren die 6,5 Prozent der Anderen Parteien, die eine Steigerung von 3,9! Prozent vorweisen konnten.

Große Überraschungen blieben wieder einmal aus. Erwartungsgemäß schafften es die LINKEN ins Düsseldorfer Parlament. Schon vorher waren die Prognosen auf über fünf Prozent gerichtet. Spannend blieb nur die Frage am rechten Rand mit der Gruppierung PRO NRW und inwieweit sich die Piraten bei einer Landtagswahl präsentieren konnten. Doch beide Parteien blieben weit unter ihren Erwartungen.

Aus Kreisen der PRO NRW hieß es vor der Wahl, dass man möglichst nahe an die fünf Prozent heran komme wollte. Letztendlich wurden es 1,4 Prozent, die zwar respektabel für eine neue Partei am rechten Rand sind, doch immer noch Lichtjahre von einem möglichen Einzug ins Parlament entfernt sind. PRO NRW hat genau das Problem, womit alle Rechtsparteien zu kämpfen haben: Zum einen herrscht immer noch eine enorme Fragemtierung der Parteien am rechten Rand. Alleine bei der Landtagswahl traten vier Parteien rechts der CDU an. So nahmen PRO NRW, NPD (0,7 Prozent) und REP (0,3 Prozent) wichtige Zweitstimmen untereinander weg. Zum anderen ist immer noch die starke Rolle der CDU zu nennen – auch wenn diese sich unter Jürgern Rüttgers extrem weit nach links positionierte. Die CDU schafft es immer noch viele konservative Wähler zu binden. Auch brachte das Thema “Islam” nicht den gewünschten Erfolg, PRO NRW wurde zu sehr als Ein-Themen-Partei abgetan. Genau dieses Problem haben auch immer noch die PIRATEN.

Mit 1,6 Prozent der Stimmen sind die PIRATEN ebenfalls weit entfernt von einem Einzug in ein Landesparlament. Zu sehr werden die Computeraktivisten noch auf das Thema Datenschutz und co. reduziert. Während die großen Parteien, allen voran die FDP und die GRÜNEN, dieses Thema bereits erkannt und sich entsprechend liberal präsentiert haben, hat es die PIRATENPARTEI bisher versäumt, sich als umfassende Alternative zu präsentieren. (Mehr über die Hintergründe der PIRATENPARTEI in den kommenden Wochen auf diesem Portal)

Die anderen Parteien unter den “Anderen” dürften allesamt enttäuscht gewesen sein. Sowohl die TIERSCHUTZPARTEI, FAMILIENPARTEI, RENTNER oder die Bibeltreuen von der PBC bewegten sich im Kreise der 0,1 Prozente und haben somit ihren Anspruch auf die Parteienfinanzierung deutlich verpasst.

Piraten 70.610 0,91 66 121.046 1,56
Pro NRW 7.310 0,87 53 107.476 1,38
NPD 24.685 0,32 27 55.400 0,71
Tierschutzpartei 5.093 0,07 7 48.099 0,62
Rentner 7.098 0,09 10 38.423 0,50
Familie 8.168 0,11 10 31.758 0,41
REP 4.876 0,06 8 23.330 0,30
BIG 2.832 0,04 10 13.863 0,18
PBC 232 0,00 1 9.416 0,12
Die Partei 473 0,01 2 9.247 0,12
Volksabstimmung 1.487 0,02 4 7.787 0,10
ödp 2.770 0,04 3 7.505 0,10
Freie Wähler 512 0,01 1 6.636 0,09
Zentrum 2.987 0,04 6 5.976 0,08
Violetten 196 0,00 1 5.968 0,08
AUF 2.402 0,03 4 5.173 0,07
BÜSO 7.164 0,09 34 3.370 0,04
Freie Union 576 0,01 5 1.443 0,02

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