17-09-2016 – Christian Schmidt (ALFA): “Nur wenig Einfluss von Bernd Lucke in Berlin”

Kurz vor der Berlin-Wahl 2016 hat Andere-Parteien.de mit Christian Schmidt, dem Landesvorstand der Allianz für Fortschritt und Aufbruch (kurz ALFA), gesprochen. Sie wurde am 19. Juli 2015 in Kassel als Abspaltung der Alternative für Deutschland (AfD) gegründet. Organisatorischer Vorläufer war der Verein Weckruf 2015.

Andere-Parteien.de: Was sind Ihre Berliner Themen für den Wahlkampf?

Christian Schmidt (Landesvorstand ALFA): Steuerverschwendung als Straftatbestand ins Strafgesetzbuch (zusammen mit Bund der Steuerzahler Forderung), Bildung, Sicherheit, Verwaltung, Wohnen.

Andere-Parteien.de: Die AfD vertritt zumindest ähnlichen Themen wie Sie. Haben Sie sich über den Erfolg und Einzug der AfD in anderen Parlamenten gefreut?

Christian Schmidt: Nein, natürlich nicht.

Andere-Parteien.de: Wie große ist der Einfluss von Bernd Lucke auch auf den Berliner Wahlkampf?

Christian Schmidt: Nahezu Null, bis auf einen einzigen Auftritt (an einem Wahlstand für 1 Stunde), und sein Konterfei in unseren Berlin Flyern.

Andere-Parteien.de: Wieso schaffte Ihre Partei nicht den Erfolg, den die AfD schaffte?

Christian Schmidt: Weil das Verharrungselement bei den Menschen groß ist. Und sich die verbleibenden halbwegs Anständigen bei der AfD nicht trauten zu ALFA wechseln, weil sie um ihre potentiellen Posten (Einzug in Landtage etc.) fürchten. Sie schlucken den schlechten Politikinhalt (Populismus, Fremdenfeindlichkeit, etc) um eigenes Fortkommen nicht zu gefährden.

Christian Schmidt: Also: fehlende Gradlinigkeit und fehlende Zivilcourage.

Andere-Parteien.de: Wie ist Ihre Partei aufgestellt intern?

Christian Schmidt: Wir haben einen funktionierenden Landesverband (incl. Vorstand) in Berlin, sowie Selbiges in allen Bundesländern, geführt von einem Bundesvorstand. Es gibt einen gewählten Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl 2017 (Bernd Lucke) und verschiedene Bundesfachausschüsse in denen das verabschiedete Bundesparteiprogramm fortentwickelt wird.

Andere-Parteien.de: Welche Art des Wahlkampfs führen Sie?

Christian Schmidt: Klassisch: Infostände, Interviews, Flyer, Plakate, Pressemitteilungen, Veranstaltungen mit Parteiprominenz, TV Auftritte (RBB und Berlin TV), TV Werbe Spot sowie online: Facebook, stets aktualisierte Webseite, Petitionen (Steuerverschwendung, Bargelderhaltsforderung ins Grundgesetzetc.), Rapsong, Videospot etc.

Andere-Parteien.de: Was sind Ihre größten Schwierigkeiten im Wahlkampf?

Christian Schmidt: Noch begrenzter Bekanntheitsgrad der Partei. Noch begrenzte Mitgliederzahl als neue Partei, daraus abgeleitete Wahkampffinanzlimitierung, Henne und Ei Situation, was Wahrnehmung durch die Medien betrifft. Aber: wer uns findet, findet uns gut!

Andere-Parteien.de: Wie wichtig sind Social-Media-Kanäle für Sie?

Christian Schmidt: Nicht unwichtig, aber schwer messbar welchen definitiven Einfluss sie denn am Wahltag tatsächlich haben, was Stimmabgabe für ALFA angeht

Andere-Parteien.de: Welche ernsthaften Ziele setzten Sie sich für die Wahl?

Christian Schmidt: Es gibt für neue Parteien 3 mögliche Ziele: 1, 3 oder 5%. Ab einem Prozent gibt es staatliche Parteienfinanzierung. Mindestens diese wollen wir erreichen um für die Bundestagswahl finanziell besser gewappnet zu sein. Drei Prozent wäre optimal, da bei Erreichung dieser Prozentzahl am Wahlabend der eigene Balken auf dem Bildschirm erscheint (und man nicht unter “Sonstige” ungenannt untergeht). Dieser (Balken), und nur dieser katapultiert eine neue Partei in das Bewusstsein der Wähler und Selbiger beginnt zu fragen: wer in aller Welt ist denn ALFA und dann beginnen auch die Medien einem mehr Beachtung zu schenken. Fünf Prozent ist unrealistisch, es sei denn es gelingt ein hoch emotionales Thema mehr oder weniger exklusiv zu besetzen.

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