10-12-2012 – K.Deutscher/M.Welsch (BDP): “Keine Nachfolgepartei der “Freien Union”"

bdp-logo-normalIm Saarland gibt eine neue Partei die sich Bürgerlich Demokratische Partei (BDP) nennt. “Andere-Parteien.de” hat zur Gründung und den Hintergründen mit Karl Andreas Deutscher (Bundesvorsitzender) und Mirko Welsch (Bundesgeschäftsführer) gesprochen. Viele Mitglieder kommen zwar von der “Freien Union“. Den Vorwurf aber, eine Auffangpartei für ehemaliger Mitglieder der “Freien Union” zu sein, weisen sie dabei von der Hand.

Andere-Parteien.de: Ihre Partei wurde vor kurzem im Saarland gegründet. Könnten Sie etwas zu den Hintergründen sagen?

Karl Andreas Deutscher (Bundesvorsitzender) und Mirko Welsch (Bundesgeschäftsführer): Viele von uns waren zuvor gemeinsam in der Freien Union Mitglied und aufgrund von unterschiedlichen Auffassungen zwischen dem Bundesvorstand und dem Saarländischen Landesverband haben wir uns nach reichlicher Überlegung entschlossen, einen eigenen Weg zu gehen. Wir wollen eine Politik betreiben, in der Respekt, Offenheit und Ehrlichkeit einen wichtigen Platz haben.

Andere-Parteien.de: Kann man Ihre Partei in ein klassisches Schema von rechts, links, liberal, konservativ, sozial usw. einordnen?

Deutscher/Welsch: Die BDP ist eine liberal-konservative Partei, die sich zu einer sozial-ökologischen Marktwirtschaft bekennt. Man kann also sagen, dass wir uns in der Mitte der Gesellschaft befinden. Ganz nach unserem Motto „Politik für Dich und mich“.

Andere-Parteien.de: Sehen Sie Kooperationsmöglichkeiten mit anderen Kleinparteien?

Deutscher/Welsch: Es gibt immer unterschiedliche Möglichkeiten mit anderen Parteien zusammen zu arbeiten. Sei es bei der Finanzkrise, bei der Stärkung der Direkten Demokratie oder auch im Umweltschutz. Wie es bei den kommenden Wahlen aussehen wird, können wir noch nicht sagen. Dazu sind die Gespräche noch nicht weit genug fortgeschritten.

Andere-Parteien.de: Sie haben Ex-Mitglieder der Freien Union bei sich. Ist Ihre Partei am Ende nur ein Sprungbrett für Parteienspringer?

Deutscher/Welsch: Das hoffen wir nicht. Vielmehr zeigt unsere Gründung die nötige Flexibilität auch neue Wege zu gehen und uns nicht mit aller Gewalt an etwas zu klammern. Zudem ist bei uns jeder herzlich willkommen, solange dieser sich mit unserem Parteiprogramm, unserer Satzung identifizieren kann und zum Grundgesetz bekennt. Egal ob dies nun ein Neu-, Quereinsteiger oder Parteiwechsler ist. So haben wir Anfragen auch von ehemaligen bzw. Noch-Mitgliedern der FDP. Wir wollen gemeinsam aktiv Politik gestalten.

Andere-Parteien.de: Im Saarland haben es Kleinparteien tendenziell einfacher. Wie schaut Ihre Taktik im Rahmen der kommenden Wahlteilnahmen aus?

Deutscher/Welsch: Wir wollen bei der kommenden Bundestagswahl erstmals antreten und ein Ausrufezeichen setzen. Denn dank der desolaten Regierungspolitik ist das liberal-konservative Lager derzeit sehr offen für eine neue Kraft. Unser Vorbild ist in dem Punkt die Schweizer BDP, die bei den Kommunalwahlen am Wochenende sehr erfolgreich war und auch Teil der Schweizer Regierung ist Zudem werden wir auch bei der Europawahl und den Kommunalwahlen antreten.

Andere-Parteien.de: Bei den Europawahlen gibt es keine Fünf-Prozent-Hürde mehr. Inwiefern spielt dies in Ihren Parteiüberlegungen eine Rolle?

Deutscher/Welsch: Für uns spielt es auf jeden Fall eine große Rolle. Wir haben dank des Urteils unseres Bundesverfassungsgerichts die Chance ein Zeichen für einen politischen Wandel zu setzen. Daher hoffen wir, dass wir bis dahin bundesweit ein so positives Zeichen setzen können, dass die BDP zumindest die kommenden 5 Jahre nach dieser Wahl nicht mehr wegzudenken ist.

Andere-Parteien.de: Werden Sie auf Parteispenden aus der Wirtschaft setzen?

Deutscher/Welsch: Wir nehmen Parteispenden von Privatleuten und auch aus der Wirtschaft an. Dennoch werden wir uns aber an unserem Parteiprogramm orientieren und frei nach unserem Wissen und Gewissen handeln.

Andere-Parteien.de: Wie wollen Sie die Bekanntheit Ihrer Partei verbessern?

Deutscher/Welsch: Durch eine positive Öffentlichkeitsarbeit. Wir sind bereits bei Facebook, bei wer-kennt-wen und auch bei Twitter. Dazu unterstützen wir aus Überzeugung das Aktionsbündnis Direkte Demokratie, die Saarbrücker Occupy-Bewegung und andere Bürgerinitiativen. Zuletzt natürlich auch durch das offensive Bewerben der Partei im privaten Umkreis, durch Info-Veranstaltungen, Diskussionsrunden und Infoständen. Hier haben wir in den letzten Wochen das nötige Equipment besorgt und sehen uns gut aufgestellt und konnten auch positiven Rückhalt in der Bevölkerung spüren.

Interview: Tobias Schlitzke

Kommentare

  1. Hallo Mirko

    Du mischt auch bei jeder neuen Partei mit,
    aber nur solange bis du ein Krümmel in der Suppe findest da biste dann wieder verschwunden,und gehtst zur neuen Partei über ;-)
    Ist schon deine 3. Partei wo ich weiß.

    Guido

  2. Noch eine Partei?

    Oh nein…

  3. Ich freue mich,wenn es immer wieder “Aktive” gibt, die sich trauen aus eigener Kraft, eigenem Mut und ihrer eigenen kostbaren Zeit , eine neue Partei gründen. Denn: Soooo viele Menschen sind mit dem politischen Geschehnissen total unzufrieden und bei vielen ist die Schmerzgrenze wirklich erreicht.Motzen nur, und sind der Meinung: Was soll`s !!

  4. Ja, nur immer motzen und nörgeln, verändert natürlich nichts.
    Auch das Belächeln solcher “Aktiver”, die die Kraft aufbringen, etwas verändern zu wollen,-Gründung einer neuen Partei- ebenfalls nicht!!
    Nein, da hilft nur mitzuhelfen, gemeinsam Schwachstellen aufzugreifen, gemeinsam dagegen vorzugehen,denn wie jeder weiß, nur im Verband und nicht allein ist man stark.
    Ja, und wenn man auch nicht sofort aktiv mitgestaltet, vielleicht aber später… aber dann ohne nörgeln!
    Auch ich werde in kleinen Schritten versuchen, mich dieser neuen Partei anzunehmen und statt zu mosern, helfen in unserer Gesellschaft etwas im Positiven zu bewegen.

  5. Die Partei wird 0,3 Prozent im Saarland bekommen, das wars!

    Ich verstehe kein USP Point der Partei, sie ist nicht besser oder schlechter als die anderen.

  6. Die Bürgerlich Demokratische Partei steht derzeit in Gesprächen mit potentiellen Mitgliedern aus Berlin, S-H, dem Saarland und in Rheinland-Pfalz.

  7. Sympathisches Interview. Für mich kann die BDP eine Alternative sein.

  8. Herr Welsch, gibt es keine Stellungnahme zum Kommentar von Guido?

  9. Ich kenne Guido seit vielen Jahren. Und nachdem ja bekannt wurde, dass die BDP im Saarland vorher die FU Saar war, hat sich das m. E. erledigt. Zumal wir ja dazu auch im Interview Stellung bezogen haben.

    Bei weiteren Fragen können Sie sich gerne an uns per Mail (info@bdp-partei.de) wenden.

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