13-10-2011 – R. Gattenlöhner (Die Franken): “Die Bayernpartei darf gehen – aber ohne uns”

Mehr Einfluss für Franken in Bayern! Dies ist die Hauptforderung der Partei für Franken – DIE FRANKEN. “Andere-Parteien.de” hat mit Robert Gattenlöhner, dem 1.Vorsitzenden der Partei, über ein eigenes Bundesland, die Bayernpartei und andere politische Strömungen sowie Gedanken der Franken gesprochen.

Andere-Parteien.de: Die Forderung nach einem eigenen „Bundesland Franken“ wird zumindest nicht ausgeschlossen von Ihnen. Glauben Sie nicht, dass sich dann vor allem die finanzielle Situation in Franken verschlechtern könnte?

Robert Gattenlöhner: 1. Prinzipiell ist der Traum vom eigenen Bundesland ausgeträumt durch ein einen Beschluss von Karlsruhe. 2. Ist die Infrastruktur bei uns in Franken derart zerstört worden durch die Bay. Staatsregierung und so ein eigenständiges Wirtschaften für uns Franken fast nicht mehr möglich wäre. (Zentralismus um München) 3. Es wird eher einige, kleine Bundesländer weniger geben als eines mehr. Aber falls es innerhalb der EU zu Neugliederungen der Regionen kommen würde, könnte man darüber nachdenken. Nachdem Franken ein Drittel des Freistaates ausmacht würde uns auf jeden Fall der Namenszusatz Franken zustehen. Nämlich Bayern-Franken.

Andere-Parteien.de: In Zeiten von Wirtschaftskrise wird immer wieder über die Zusammenlegung von Bundesländern gesprochen. Ein neues Bundesland hieße: Neues Parlament, neuer Bürokratie-Apparat, mehr Kosten. Sehen Sie auch diesen Aspekt bei Ihren Forderungen?

Gattenlöhner: Bayern ist in 7 Regierungsbezirke eingeteilt, 3 davon sind fränkische Bezirke. (Ober-Unter und Mittelfranken) Ein langer Wunsch von der Partei für Franken ist schon lange diese fränkischen Bezirke zusammenzulegen. Das wäre der erste Schritt um Geld zu sparen. Außerdem ist der bayerische Staatsapparat derart aufgeblasen und undurchsichtig, so dass keiner mehr weiß was eigentlich hinten und vorne ist.
Ein Drittel der Wirtschaftskraft stammt immer noch aus Franken und im Münchner Speckgürtel wird fast unser ganzes Geld verbraten.

Andere-Parteien.de: Die Bayernpartei will die komplette Abspaltung von Bayern in Deutschland. Wie stehen Sie zu diesen Forderungen?

Gattenlöhner: Absolut hirnrissig, arrogant und großkotzig. Die dürfen gehen – aber ohne uns. Wahrscheinlich möchte die BP auch noch aus der EU austreten.

Andere-Parteien.de: Auf Ihrer Homepage geben Sie an, dass Sie zu allen demokratischen Parteien Schnittstellen haben. Sind Sie auch für Wähler außerhalb Franken eine wählbare Option?

Gattenlöhner: Unter demokratischen Parteien verstehen wir Parteien ohne Rechts-und Linksextremer Gesinnung bzw. mit Parteien die unter Beobachtung des Verfassungsschutzes stehen werden wir niemals zusammen arbeiten.
Da wir eine Regionalpartei sind, wird dies schwierig sein. Unser Schwerpunkt wird sich die nächsten Jahre sicherlich auf Franken bzw. den Freistaat Bayern konzentrieren und danach sind wir für alles offen.

Andere-Parteien.de: Bisher konnten Sie bei Wahlen noch keine spürbaren Ergebnisse erzielen: Gibt es ein Zeitlimit, dass Sie sich setzen? Immerhin gibt es viele Kleinparteien, die seit Jahrzehnten im 0,x Bereich Stimmen bekommen.

Gattenlöhner: Nein wir haben kein Zeitlimit für unser Vorhaben und wir wissen auch: Alles braucht seine Zeit. Bei den Grünen brauchte es auch Zeit. Nachdem wir schon seit über 200 Jahren zu kurz kamen, kommt es auf einige Jährchen auch nicht mehr an.

Andere-Parteien.de: Die „Partei für Franken“ will bei den Landtagswahlen im Jahr 2013 antreten. Was ist Ihr Mindestziel?

Gattenlöhner: Natürlich 5,x Prozent.

Andere-Parteien.de: Woran mangelt es bei der Öffentlichkeitswirkung Ihrer Partei am Meisten?

Gattenlöhner: An der Presse und den Medien. Bei uns im Freistaat traut sich fast keine Zeitung, Radio oder TV Sender was über Sachen zu berichten, die nicht ins bayerische Gefüge passen.

Andere-Parteien.de: Wie schaut Ihre politische Arbeit jenseits des politischen Wahlkampfes aus?

Gattenlöhner: Ganz einfach: Infostände, Mitgliederwerbung und Aufklärung

Andere-Parteien.de: Hatten Sie schon einmal erwägt, Listenverbindungen einzugehen?

Gattenlöhner: Ja solche Gedanken gibt es. Aber noch nichts konkretes und sicherlich vorerst nur im Freistaat Bayern

Andere-Parteien.de: Vielen Dank für das Gespräch.

Interview: Tobias Schlitzke (Chefredakteur)

Kommentare

  1. Nun ja, etws platt seine Botschaften, aber dennoch interessant.

    Jedoch finde ich 5 Prozent viel zu viel für die erste Wahlteinahme. Sie können froh sein, wenn sie 1 Prozent üebrschreiten.

    Ziele bitte realistisch stecken!

  2. Richtig. Ich schätze 0,5 Prozent für die Wahl. Und politisch hat es keinen Wert (leider).

    Sollen sie sich doch innerhalb der freien wähler positionieren?

    Wieso wieder eine eigene PArtei?

  3. Leute, die Frage warum eigene Partei zeigt dass es eine große Unkenntnis in Franken gibt. Schaut euch doch einmal meinen Frankenblog http://www.franken-sind-keine-baiern.de an, und da besonders die Kategorie “Politik gegen Franken”. Da werden euch die Haare zu Berge stehen. Wenn 15 % der fränkischen Wähler “Die Franken” wählen, dann sind das auf Bayern hochgerechnet mind.5%, und das reicht für den Landtag. Wenn natürlich die Franken weiterhin die wählen, die in München und Oberbayern investieren, dann kann man den FRanken nicht mehr helfen.

  4. Der Artikel ist nicht neutral geschrieben. (Anm. d. Red.: Stimmt, denn er soll aufrütteln!) So spricht der Autor beispielsweise dann, wenn es um kleine (“nicht etablierte”) Parteien geht, davon, der Leser könne sich durch einen Artikel zu diesen vor der Wahl objektiv über diese Parteien informieren, wenn solche Artikel zugelassen wären. Geht es aber um Artikel zu “etablierten Parteien”, heißt es auf einmal, Artikel zu Parteien wäre per se Werbung (Anm. d. Red.: Schön, dass Sie diesen absichtlichen Widerspruch erkannt haben. Damit ist das Werbearguement der Exklusionisten nämlich ad absurdum geführt.):”Dabei wird aber ausgeblendet, dass die Wikipedia für die bereits in ihr etablierten Parteien mit eigenen Seiten (Lemmata) wirbt (soweit man die von Wikipedia angestrebte neutrale Berichterstattung überhaupt als Werbung ansehen will).”Also was denn nun?Entweder, Artikel zu Parteien sind per se Werbung für diese, dann dürfte es gar keine davon geben, oder aber der Wikipedianer “” hätte recht, wenn er sagt[sic!]: “Wartungsaufwand zur Neutralisierung steht in keiner Relation zur Bedeutung dieser Vereine.” (Anm. d. Red.: Sie haben die dritte Möglichkeit vergessen: Parteienartikel kann und muss man wie jeden anderen Wikipediartikel neutral halten – Löschgrund wäre dann nicht, dass angeblich generell Parteienartikel nicht neutral sein könnten (Stellvertreterargument), sondern, dass bei einem bestimmten Lemma das nicht gelänge und der Wartungsaufwand zu hoch wäre – was noch zu beweisen ist.)Oder um es mal ganz platt zu formulieren: Dieser Artikel ist meiner Meinung nach ein ganz großer “Epic Fail”. Und das von Wissenschaftlern – Wikipedianer sind “wenigstens” noch Hobbyautoren, die für ihre Arbeit noch nicht einmal bezahlt werden. kopfschüttelMit freundlichen Grüßen,NurEinWeitererLeserAnm. d. Red.: Vielen Dank für diesen Beitrag. Dass Sie uns wenigstens zum Teil verstanden haben, macht uns Mut, weiter mit Wikipediautoren im Gespräch zu bleiben. Wir sehen es zwar nicht als so großen Fehler an, für eine Erwähnung im wären wir dennoch dankbar.

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