24.08.09 – Partei Historie: Bayerische Heimat- und Königspartei
Partei Historie:
Dieser Bereich ist den ehemaligen Parteien gewidmet, die sich mittlerweile aus unterschiedlichen Gründen aufgelöst haben.
Bayerische Heimat- und Königspartei
Bayern und die Königstreue. Der König gehörte zu Bayern wie die Weißwurst. Dass die Geschichte dennoch anders verlief, rief auch einige, zum teil bis heute aktive, bayernpatrioische Parteien auf den Plan.
Gründung und Ziele:
Die Bayerische Heimat- und Königspartei trat unter anderem für die Einrichtung der Monarchie ein und verstand sich als Reaktion auf die „befürchtete Herabwürdigung Bayerns zu einer preußischen Provinz“ (Dieter Weiß). Die erste Gründung erfolgte noch in der Weimarer Republik, am 30. November 1919 durch Josef Mayer-Koy. 1926 ging sie im Bayerischen Heimat- und Königsbund “in Treue fest” (BHKB) auf. Interessant hierbei: Die Teilnahme an Wahlen lehnte die Königspartei generell ab. Das notwendige Ziel sollte mit Hilfe einer Volksentscheidung erreicht werden. Die ersten Probleme traten aber schon 1921 auf. Die Partei versuchte Kontakte zur französischen Besatzungsmacht im Rheinland aufzubauen und quasi für den Lohn einer Zusammenarbeit mit den Besatzern die bayerische Unabhängigkeit zu erreichen. Diese Bemühungen beschleunigten das jähe Ende der Partei.
Erfolge:
Nach dem Krieg gab es einen erneuten Anlauf der Partei. Auf Betreiben des Kabinettschefs von Kronprinz Rupprecht, Franz Frhr. von Redwitz (1888-1963), wurde im Oktober 1945 die Bayerische Heimat- und Königspartei gegründet. Das Bekenntnis zu einer parlamentarisch-konstitutionellen Monarchie erfolgte zwar, dennoch wurde die Partei von der amerikanischen Militärregierung am verboten. Dies versetze der Partei und den Anhängern einen enormen Schlag, da gerade in der Anfangszeit nach dem Zweiten Weltkrieg die Parteien sich konsolidieren mussten. 1950 gab es dann den Drittversuch und die erstmalige Teilnahme an Wahlen. Doch für mehr als 0,8 Prozent der Stimmen reichte es bei den Bayern nicht.
Verfallsgründe:
Die Gründe für den Verfall der Partei mit dem stolzen Namen, dürften mit Sicherheit die breite Akzeptanz der Demokratie nach den Erfahrungen des Dritten Reiches sowie die Stärke der Bayernpartei in den 50ziger Jahren gewesen sein. Die Monarchie galt zu diesem Zeitpunkt bereits als Auslaufmodell. Zudem präsentierte sich auch die 1945 gegründete und äußerst erfolgreiche CSU konservativ, demokratisch und bayernah – da blieb kein Platz mehr für eine weitere konservative Kleinpartei.
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