30-05-2014 – Kommentar: Kleinparteien im Fernsehen – es geht also doch!
Es geht also doch! Was die großen Fernsehsender und Meinungsinstitute immer wieder bestritten, wurde am Rande der Europawahl 2014 – zumindest innerhalb des ZDF - eindrucksvoll bewiesen: Im Sinne der Demokratie allen Parteien eine gewisse Präsenz einzuräumen.
Nicht nur aus Sicht der Wahlergebnisse, sondern vor allem auch aus Mediensicht versprach der Wahlabend zu den Europawahlen einiges an Spannung. Würden die großen TV Sender erstmalig auch den Kleinparteien einen gewissen Raum einräumen? Schließlich ging es ja auch um wertvolle Sitze für eben jene. Während die ARD die Kleinparteien gerne als „Sonstige“ verbuchte und nur sehr oberflächlich in den Detailanalysen darauf einging, zeigte das ZDF selbstbewusst, dass das oftmals vorgetragene Argument der Sender, man könne Sonstige nur sehr schwierig ausweisen, nur vorgeschoben war. Auch RTL und NTV blicken immer mal wieder auf die kleineren Parteien.
Zwar war die Grafik zu den Kleinparteien oftmals nur kurz eingeblendet, jedoch stimmten die Prognosen mit dem eigentlichen Wahlergebnis am Ende durchaus weitgehend überein. Auch wurde sich punktuell in den Analysen mit den Parteien rund um Piraten, NPD, Freie Wähler und co. befasst. Interessant war dabei, dass die Vertreter der großen Parteien die Kleinparteien in ihren Diskussionen nahezu aussparten. Der FDP wurde dabei immer noch der Status einer etablierten Partei eingeräumt, Liveschaltungen inklusive und das selbst bei einem 3,x Prozent Ergebnis.
Am Ende bleibt, dass der Wahlabend durchaus bunter war als sonst und trotz oder vielleicht auch gerade wegen den Kleinparteien etwas Leben in den müden Wahlabend kam, an dem am Ende alle Sieger, bis auf die FDP waren.
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