25-09-2013 – Fünf Gründe warum die Alternative für Deutschland es nicht geschafft hat

Einige Artikel und Berichte in diversen Zeitungen haben versucht das Erfolgsphänomen „Alternative für Deutschland“ zu erklären. Wir wagen nun den Umkehrschluss und versuchen mit fünf Punkten zu erklären, warum die AfD den Sprung in das Parlament nicht geschafft hat.

Zeitfaktor: Für die Partei blieb nur wenig Zeit sich im Wahlkampf professionell aufzustellen. Alles musste schnell geplant werden und für ausführliche, strategische Vorbereitungen blieb nur wenig Zeit. Am Ende wurde vieles lokal organisiert und nicht einheitlich. Auch konnte nicht in allen Wahlkreisen plakatiert werden.

Finanzielle Möglichkeiten: Wenn man die FDP betrachtet, die alleine 500 Mitarbeiter auf Bundesebene plus die vielen auf Landesebene hatte und die Anzahl der Spenden, erschien das Wahlkampfteam sowie -budget der – trotz der „Geldbombe“ am Ende relativ überschaubar. Durch die Wahlkampfrückerstattungen wird die Partei bei den nächsten Wahlen sicherlich andere Möglichkeiten haben.

Thematische Positionierung: Auch wenn sich die Partei weiter entwickelt hat, bisher wird sie noch zu sehr als Anti-Euro-Partei wahrgenommen. Hier muss sich die Partei zum einen inhaltlich breiter aufstellen und zum anderen in der Öffentlichkeit auch mehr Inhalte propagieren.

Kooperationen mit anderen Parteien: Während Verhandlungen mit den Republikanern oder Pro Deutschland bzgl. deren Bedeutungslosigkeit ohnehin sinnlos gewesen wären, wäre eine Allianz mit den „Freien Wählern“ von enorm wichtiger Bedeutung gewesen. Dies bestätigte auch der Landesvorsitzende der AfD in Bayern, André Wächter gegenüber „Andere-Parteien.de“: „Gerade bei so einem knappen Ergebnis ist das natürlich doppelt ärgerlich, dass wir keine Übereinkunft geschafft haben, obwohl wir thematisch doch einige Überschneidungen haben.“ Vor allem mit dem Vorsitzenden der Freien Wähler, Hubert Aiwanger, sei eine Übereinkunft nahezu unmöglich gewesen. Wächter„Ich bin erst seit Mai Vorsitzender und da waren die Listen leider schon überall eingereicht und einen weiteren Versuch hatten wir dann unterlassen.“ Am Ende bekamen die Freien Wähler knapp unter einem Prozent und haben der AfD sicherlich ein paar Zehntel gekostet.

Medienwahrnehmung: Von einem Boykott der Medien konnte man nicht sprechen. Der Vorsitzende Bernd Lucke bekam durchaus einiges an TV-Präsenz bei den üblichen Runden. Dennoch war die Chancengleichheit nicht immer gegeben: So war auf der Startseite der „Süddeutschen Zeitung“ bis zum Sonntag bei den Meinungsumfragen nur die Diagramme der großen Parteien bzw. der Piratenpartei aufgelistet, auch, als es für die AfD bei knapp 4,5 Prozent laut Umfragen stand. Und dieses Beispiel gab es auch bei anderen Medien zu sehen. Auch die BILD Zeitung war nicht unbedingt freundlich und bezeichnete die AfD ständig als „Euro-Hasser“, obwohl die BILD eigentlich selbst Euro-kritisch ist.

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